Mama Blog Interviews

Die besten deutschen Mama Blog Autorinnen im Interview

Mama Blog Autorinnen berichten tagtäglich über Kinder- und Familienthemen und geben gerne auch Alltagstipps zu Themen wie Do-it-yourself, Kochen und Inneneinrichtung. Das nahmen wir zum Anlass, in unserer neuen Interviewreihe unter anderem mal nachzufragen, welchen Wohnstil und Sonnenschutz Mama Bloggerinnen eigentlich im Kinderzimmer bevorzugen. Heraus kamen spannende Antworten über absolute No-Gos der Kinderzimmergestaltung, Wohnwünsche von Kindern und lustige Tipps, wie man seiner Tochter erfolgreich ein Prinzessinnenzimmer in einem (Alb-)Traum von Rosa ausreden könnte.

Und hier geht es zu den vollständigen Interviews:

Indre Zetzsche, Bloggerin von M-i-ma.com

Wie sieht für Dich der perfekte Wohnstil eines Kinderzimmers aus? Welche Farben, Materialien, Muster & Formen gehören rein?

Ein Kinderzimmer ist ein Multifunktionsraum. Hier wird gespielt, experimentiert, getobt, geruht, gekuschelt, geschlafen, gemalt, gelesen und vieles mehr. Der perfekte Wohnstil eines Kinderzimmers ist für mich darum ein Stil, der all das möglich macht – und darüber hinaus mit dem Kind und seinen Bedürfnissen mitwächst. Das setzt eine gewisse Offenheit voraus, die – entgegen dem gängigen Kinderzimmerbild ¬– durch wenig Farben, Formen, Muster und Dingen (sprich: Möbel und Spielsachen) entsteht. Freie Fläche lässt Raum zum Be- und Umbauen. Reduzierte Farben und Muster lassen Platz für Phantasie und eigene Ideen. Ein „Whitecube“ sollte ein Kinderzimmer aber natürlich auch nicht sein. Die kleinen Bewohner/innen sollen sich ja wohlfühlen und gern darin aufhalten. Einen hohen Wohlfühleffekt haben natürliche Materialien und indirektes Licht aus verschiedenen Quellen. Möbel und Spielzeug aus naturbelassenem oder weißlackiertem/-lasiertem Holz, Wohntextilien aus Baum- und Schurwolle bzw. Leinen sowie Lampen und Leuchten an unterschiedlichen Orten schaffen eine angenehme, warme Atmosphäre. Dazu – in wohldosierten Mengen – (gern auch knallige) Farben und das ein oder andere Muster.

Welche Wohnaccessoires sind Deiner Meinung nach bei Kindern derzeit besonders beliebt?

Das ist eine gute Frage. Würde man die Kinder fragen, wären das vermutlich überwiegend Dinge, die stilbewusste Eltern niemals in ihrer Wohnung wissen wollten: Merchandising-Produkte, Plastikkram, kitschige Glitzer- bzw. Heldenwandtattoos etc. Doch solange die Kinder noch kleiner sind, haben ja die Eltern das letzte Wort in Sachen Einrichtung und so zieren selbst- oder handgemachte Indianerzelte, goldene Pilz- oder weiß-blaue Schiffchenleuchten, lächelnde Leinenkissen, langbeinige Häkeltiere, afrikanische Seegraskörbe, lustige Wimpelketten (ein Dauerbrenner), grazile Mustermobiles, Typo-Poster und bunte Lichterketten die Kinderzimmer.

Sind Gardinen im Kinderzimmer Deiner Ansicht nach out? Welche Fensterdekoration verwendest Du im Zimmer Deines Kindes und warum?

Wieso sollten Gardinen überhaupt irgendwo out sein?! Eine schöne Gardine hat noch keinem Zimmer geschadet. Im Gegenteil. Macht sie doch aus einem Zimmer erst einen Wohnraum. Das gilt auch fürs Kinderzimmer. Zudem bietet die Gardine die Möglichkeit, Farbakzente zu setzen und Muster reinzubringen, die bei Bedarf und ohne hohe Renovierungskosten wieder verändert werden können. Auch im Kinderzimmer meiner Tochter hängen Gardinen. Schlicht weiß allerdings. Zwischendurch hing außerdem die Geburtstags-Wimpelkette vorm Fenster, zu Weihnachten Papiersterne, im Moment nichts. Zu viel Fensterdekoration würde zu viel Licht nehmen. Darum sind wir damit eher sparsam.

Welche Funktionen findest Du bei einem Fenster-Sonnenschutz im Kinderzimmer besonders wichtig?

Das Wichtigste ist meines Erachtens, dass die Fenster zum Schlafengehen verdunkelt werden können. Gerade kleine Kinder haben in der Sommerzeit, wenn es lange hell ist, oftmals Ein- und/oder Durchschlafprobleme. Eine gute Verdunklungsmöglichkeit ist für Kinder wie für ihre Eltern ein Segen. Hat das Zimmer direkte Sonneneinstrahlung und wird das Kind beim Spielen, Malen oder Hausaufgabenmachen geblendet, ist eine Gardine oder ein Rollo wichtig. Meist reicht schon ein dünner Stoff, um die Strahlen abzufangen.

Glaubst Du, dass die zunehmende Internetnutzung von Kindern zum Zeitgeist gehört oder sollte sich ein Kind in seiner Freizeit wieder altbewährten Hobbys wie Sport, Basteln & Malen widmen?

Ich glaube, dass die Digitalisierung auch vorm Kinderzimmer nicht halt macht. Spiele-, Film- und Hörspiel-Apps gehören zum Alltag wie früher das Fernsehen, die Spielekonsole und die Hörspielkassette. Daran ist per se nichts Verkehrtes, wenn man auf inhaltliche Qualität und zeitliche Limits setzt, so dass genügend Zeit für „altbewährte Hobbies“ wie Sport, Basteln und Malen bleibt, aber auch für Langeweile und ihre kreative Überwindung. Problematischer finde ich die Internetnutzung, also das Netzsurfen und die Social-Media-Nutzung. Das sollte weder zur Gewohnheit noch ohne Begleitung gemacht werden (wie schnell landet man versehentlich auf sehr fragwürdigen Seiten). Wir Eltern sind da leider selten gute Vorbilder, daddeln wir doch ständig auf unseren Smartphones herum: ein Blick auf Spiegel Online, schnell weiter zu Facebook und noch mal kurz auf Instagram zum Bilderatmen. Eigentlich wäre es eine gute Gelegenheit, das eigene Internetverhalten zu verändern, wenn die Kinder ins internetfähige Alter kommen und gemeinsam einen guten und konsequenten Umgang zu entwickeln.

Denkst Du, dass Kinder ein eigenes Handy haben sollten?

Wenn die Kinder mobil werden und ihre Wege selbstständig machen, finde ich ein Handy, im Sinne von Mobiltelefon, richtig und wichtig – mit Kindertarif selbstredend. So können sie Bescheid geben, wenn sie sich beispielsweise verspäten, ebenso die Eltern. Dass das Handy irgendwann ein Smartphone sein muss, am besten das Angesagteste, kann ich aus der Warte der Kinder verstehen. Aber vor dem 9. Lebensjahr werde ich darüber nicht mit mir reden lassen. Mit 10 können wir anzufangen zu diskutieren und mit 12 hat sie dann sicher ein Smartphone – kindergesichert.

Mädchen wünschen sich häufig ein Prinzessinnenzimmer in Quietschrosa. Hast Du einen lustigen Tipp für Eltern, wie man seinem Sprössling diese Einrichtungsidee besonders plausibel ausreden könnte?

Meine Tochter konnte ich tatsächlich mit dem Hinweis überzeugen, dass sie sich spätestens in einem Jahr für ihr quietschrosa Prinzessinnenzimmer schämen würde und dann noch mindestens ein, wenn nicht zwei und mehr Jahre darin leben müsste.

Was ist für Dich einrichtungstechnisch im Kinderzimmer ein absolutes No-Go?

Ein absolutes No-Go sind Kinderzimmer, die bis unter die Decke mit Spielzeug gefüllt sind, so dass buchstäblich kein Platz mehr bleibt für eigene Phantasie und Kreativität.

Kindertisch_mit_Spielsack
Kinderzimmer
Kinderzimmer_Hochbett
Mayday_im_Kinderzimmer
Mayday_im_KZ
Schubladenschrank_mit_Bild

Webseite: m-i-ma.com

Katarina Fiebelkorn, Bloggerin von Blogprinzessin

Wie sieht für Dich der perfekte Wohnstil eines Kinderzimmers aus? Welche Farben, Materialien, Muster & Formen gehören da aus Deiner Sicht rein?

Ich mag es am liebsten klassisch, weiß oder andere helle Farben. Diese Erkenntnis habe ich allerdings erst gewonnen, nachdem wir schon einmal das Kinderzimmer unserer Großen gestaltet hatten, mit einem grünen Wald an der Wand und passenden Möbeln dazu. Das war in der Theorie auch sehr schön und die Wand hat mein Mann bombastisch bemalt mit Vögeln und Tieren, allerdings tauchte nach und nach immer mehr buntes Spielzeug im Leben unserer Tochter (und ihrer Geschwister) auf und das Zimmer wurde durch die vielen Farben immer unruhiger. Heute würde ich helle, neutrale Farben wählen. Kinderspielzeug ist bunt genug.

Eltern haben ja immer so ihre eigenen Vorstellungen. Welche Wohnaccessoires sind Deiner Meinung nach eigentlich bei Kindern besonders beliebt?

Meine Töchter sind alle noch zu klein, um eigene Vorstellungen für ihr Kinderzimmer zu haben, aber ich habe beobachtet, dass die Kinder in unserem Umfeld immer mehr zu „Themenzimmern" tendieren. Sei es nun Autos, Pferde oder aktuell alles, was mit dem Film „Frozen" zu tun hat.

Sind Gardinen im Kinderzimmer Deiner Meinung nach out? Welche Fensterdekoration verwendest Du im Zimmer Deines Kindes und warum?

Out vielleicht nicht, so radikal würde ich es nicht nennen, aber ich finde sie für ein Kinderzimmer furchtbar unpraktisch. Bei Kleinkindern hätte ich Angst, dass sie sich die Gardinen um den Hals wickeln oder ständig dran ziehen und so die Gardinenstange auf den Kopf bekommen. Ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass meine drei sich darin wunderbar einwickeln würden. Also out, nein Gardinen können noch immer zeitgemäß aussehen. Aber unpraktisch, daher haben wir ein Verdunkelungsrollo am Fenster angebracht.

Welche Funktionen findest Du bei einem Fenster-Sonnenschutz im Kinderzimmer besonders wichtig?

Verdunkelung! Nichts ist nerviger, als wenn es im Sommer mitten in der Nacht so ab 4 Uhr und abends bis um 23 Uhr taghell ist im Kinderzimmer. Da leidet mein Nachtschlaf massiv.

Das Internet macht auch vor Kids nicht halt. Glaubst Du, dass ein Internetzugang zum Zeitgeist gehört oder dass sich ein Kind in seiner Freizeit wieder altbewährten Hobbys wie Sport, Basteln & Malen widmen sollte?

Das schließt sich doch nicht aus. Man kann doch beides haben, Spaß am Internet und altbewährte Hobbys. Schließlich kann man ja, um bei dem Beispiel zu bleiben, erst googeln wo der nächste Bolzplatz ist, Freunde zum Spielen dorthin einladen und sich dann ganz real dort treffen und kicken.

Denkst Du, dass Kinder ein eigenes Handy haben sollten?

Ich finde, das kommt aufs Alter der Kinder an. Kleinkinder? Definitiv nicht. Wer noch nicht sprechen kann, braucht kein eigenes Handy. Schulkinder? Kommt aufs Kind an, auf die Lebensumstände und, und, und. Ein konkretes Ja oder Nein fände ich zu pauschal. Was ich allerdings definitiv nicht befürworte sind Überwachungs-Apps, mit denen die Eltern die Kinder ausspionieren können. Wieso sollen unsere Kinder uns vertrauen, wenn wir ihnen offenbar nicht vertrauen?

Kleine Mädchen wünschen sich oft Prinzessinnenzimmer in Quietschrosa, was bei Eltern nicht auf helle Begeisterung stößt. Hast Du einen lustigen Tipp, wie man seinem Sprössling diese Einrichtungsidee besonders plausibel ausreden könnte?

Nicht ausreden!!! Nur gemeinsam nach einer wirklich coolen Prinzessin suchen. Vielleicht Prinzessin Leia von „Star Wars“ oder Prinzessin Mia von „Plötzlich Prinzessin“. Für die Allerkleinsten vielleicht die „kleine Prinzessin"-„Little princess“, die rennt den ganzen Tag im Nachthemd rum. Nicht jede Prinzessin muss rosa sein.

Was ist für Dich einrichtungstechnisch im Kinderzimmer ein absolutes No-Go?

Möbel oder Teppiche, die sich schwer reinigen lassen und/oder bei denen ich irre viel Geld ausgegeben habe, nur um nach einiger Zeit das Kaschmirsofa mit Filzer angemalt vorzufinden.

Blogprinzessin Kinderzimmer
Blogprinzessin Kinderbett
Blogprinzessin

Webseite: blogprinzessin.de

Sabine Haag, Bloggerin von Aufgeräumt! und Busybee

Wie sieht für Dich der perfekte Wohnstil eines Kinderzimmers aus? Welche Farben, Materialien, Muster & Formen gehören da aus Deiner Sicht rein?

Hallo und vielen Dank für die Intervieweinladung! Ich muss erst einmal etwas vorneweg schicken: Die einen kennen möglicherweise meinen Blog „busybee“, in dem ich über unser Familienleben berichte, anderen wird mein Blog „aufgeräumt!“ ein Begriff sein, wo ich – wie man unschwer am Namen erkennt – dem etwas altbackenen Thema Haushalt den Muff nehmen möchte. Heute also: Die Kombination aus „busybee“-Mamasicht und der pragmatischen Herangehensweise von „aufgeräumt!“. Ich bin mittlerweile in der komfortablen Situation, kein Kleinkind mehr zu haben. Meine Tochter ist ein Teenie und somit fallen bei uns Legomassen und Ecken, an denen man sich verletzen kann - das mach bei uns im Haus nur noch ich! -, raus. Dafür haben wir jetzt ganz neue Herausforderungen … Aber: Ich habe den großen Vorteil, unsere Kinderzimmereinrichtungen im Rückblick betrachten und bewerten zu können. Und so kann ich euch aus Erfahrung sagen: Bleibt neutral und einheitlich!

Egal, ob ihr eine Prinzessin oder einen Piraten zu Hause habt, wählt bei der der Einrichtung neutrale Farben und Materialien. Möbel und andere größere Anschaffungen solltet ihr in einem unauffälligen Farbton wählen. Zwar mag das rosa Ballerinabettchen bezaubernd aussehen, aber ich kann euch versichern, dass irgendwann Rosa nicht mehr gemocht wird und Dinosaurier angesagt sind. Oder blaue Unterwasserwelten. Dann ist es viel einfacher, nur die Textilien und Accessoires zu tauschen und keine Komplettrenovierung veranstalten zu müssen.

In einem Kinderzimmer ist es immer bunt! Spiele, Kaufmannsladen, Verkleidungssachen – das alles bringt schon viel Farbe und Fröhlichkeit in einen Raum. Investiert in einheitliche Möbel in einer Farbe wie Weiß oder Naturholz, um ein bisschen Ruhe in die Umgebung zu bekommen. Und auch der Bodenbelag ist in einem dezenten Ton gut gewählt, da man so die Legoburg auch viel besser sehen kann!

Und noch ein Tipp: Schaut, ob ihr eine Möbelserie findet, die mitwächst. Unser Kinderbett stand erst mit Gitter am Boden, wurde später zum Hochbett und wanderte dann wieder als Schulkindbett nach unten. Das ist zwar in der Anschaffung erst mal einen Tick teurer, lohnt sich aber! Wen man ein solches Konzept fürs Kinderzimmer gefunden hat, dann ist es später auch leichter, aus einem Kinderparadies eine Teeniehöhle zu machen. Eins, zwei Accessoires austauschen und fertig!

Eltern haben ja immer so ihre eigenen Vorstellungen. Welche Wohnaccessoires sind Deiner Meinung nach eigentlich bei Kindern besonders beliebt?

Bei uns musste irgendwann unbedingt ein Sitzsack angeschafft werden. Ich fand die Teile irgendwie unpraktisch und unglaublich groß und so einigten wir uns zumindest auf eine neutrale Farbe. Wie lang er im Kinderzimmer blieb? Ich schätze mal ein Jahr. Mittlerweile steht beziehungsweise „sitzt“ er in unserem Büro. In Sophies Teenie-Zimmer gibt es drei Wohnaccessoires, die ich für einen weiblichen Teenager nur empfehlen kann:

1. Eine Hängematte. Perfekt für die ewigen Chillaktionen.

2. Ein Boxsack. Mag erst mal befremdlich anmuten, hat aber schon so manchen Streit vermieden.

3. Die Nagellackleiste auf den Bilderleisten von Ikea.

Sind Gardinen im Kinderzimmer Deiner Meinung nach out? Welche Fensterdekoration verwendest Du im Zimmer Deines Kindes und warum?

Ups, darüber habe ich mir noch nie Gedanken gemacht. Bei uns hängen Gardinen im Kinderzimmer. Meine Tochter hat sie sich in einem Frankreichurlaub ausgesucht, mir haben sie gefallen – in Weiß und im Landhausstil – und somit durften sie einziehen. Ansonsten gilt bei uns: Das Fenster und Fensterbrett müssen frei bleiben, damit man jederzeit das Fenster öffnen kann.

Welche Funktionen findest Du bei einem Fenster-Sonnenschutz im Kinderzimmer besonders wichtig?

Wie der Name schon sagt: Er soll vor der Sonne schützen! Spaß beiseite. Besonders wichtig ist bei so einem Sonnenschutz im Kinderzimmer, dass er robust und stabil ist und nicht beim ersten Experimentieren in Einzelteile zerfällt!

Das Internet macht auch vor Kids nicht halt. Glaubst Du, dass ein Internetzugang zum Zeitgeist gehört oder dass sich ein Kind in seiner Freizeit wieder altbewährten Hobbys wie Sport, Basteln & Malen widmen sollte?

Als Mutter, die ihre Brötchen im Internet verdient, kann ich kaum sagen: „Nein, Internet ist des Teufels, bei uns nicht!“ Jetzt ist meine Tochter auch keine fünf mehr, sondern muss teilweise ihre Hausaufgaben mit diesem Medium machen. Und da schließt sich der Kreis: Es wird heute bei den Kindern einfach als Kompetenz vorausgesetzt, die sie auch in der Schule einsetzen können müssen. Sophie durfte mit Beginn der Schulzeit ins Netz – natürlich zeitlich limitiert und nur unter Aufsicht! Es gibt ja mittlerweile ganz tolle Einstellungen am Rechner, sodass man als Eltern nicht mehr daneben stehen muss. Selbstverständlich ist das Kind zusätzlich über alle Gefahren aufgeklärt. Eine Stunde gesurft? Schwupps, ist das WLAN aus. 21 Uhr Bettgehzeit? Der Laptop fährt sich runter …

Was aber nicht bedeutet, dass meine Tochter nur vor dem Computer hängt. Als Pfadfinderin verbringt sie einen großen Teil ihrer Zeit in einer komplett technikfreien Umgebung. Und das ist auch gut und wichtig für sie!

Denkst Du, dass Kinder ein eigenes Handy haben sollten?

Ab dem Gymnasium gab es bei uns ein Handy. Davor war es einfach nicht erforderlich und ich finde es erschreckend, wenn schon im Kindergarten eines im Rucksack steckt. Auch hier gilt: Mit dem Kind reden und Regeln vereinbaren.

Kleine Mädchen wünschen sich oft Prinzessinnenzimmer in Quietschrosa, was bei Eltern nicht auf helle Begeisterung stößt. Hast Du einen lustigen Tipp, wie man seinem Sprössling diese Einrichtungsidee besonders plausibel ausreden könnte?

Haha! Auf diese Frage bin ich ja bei meinen Mitstreiterinnen mal gespannt. Wer meinen Blog kennt, weiß: Demokratie herrscht nur so lange, wie ich es will ... Ich würde aber folgendes Argument hervorzaubern: Ob sie sich denn schon mal überlegt hätte, was sie für eine Prinzessin ist und/oder wo sie wohnt – im Wald, im Unterwasserschloss, im Blumengartenturm etc. Dann würde ich passend zur Antwort meine Farb-Vorlieben präsentieren: „Im Unterwasserschloss brauchst du doch unbedingt wasserfarbene Gardinen!“ „Als Wiesenfee musst du unbedingt butterblumengelbe Stühlchen haben und sonnengelbe Vorhänge am Himmelbett!“ … In der Hoffnung, dass das hilft. Wenn nicht: Siehe oben – neutrale Möbel, prinzessinen-rosa Accessoires und Austausch nach zwei Jahren.

Was ist für Dich einrichtungstechnisch im Kinderzimmer ein absolutes No-Go?

Plastikmöbel – also ich meine fiese Kunststoffteile in Knallfarben. Zugemüllte Kinderzimmer sind mir ein Graus, Betten in Autoform, siehe Plastik, und leider find ich 90 Prozent aller angebotenen Jugendzimmereinrichtungen unglaublich langweilig und altbacken – oder pseudo-jugendlich. Oweia, je länger ich darüber nachdenke, desto mehr fällt mir ein … Disneyprinzessinnen-Wandtattoos, Aufkleber an Türen, lieblos zusammen gewürfelte Möbel …

Aufgeräumt Bilder
Aufgeräumt Computertisch
Aufgeräumt Globus
Aufgeräumt Nagellackleiste
Aufgeräumt Teeniezimmer
Aufgeräumt Teeniebett
Aufgeräumt Bilderrahme

Webseiten: geraeumt.blogspot.de & bebusybee.blogspot.de

Papagena, Bloggerin von Diekunstdenalltagzufeiern

Wie sieht für Dich der perfekte Wohnstil eines Kinderzimmers aus? Welche Farben, Materialien, Muster & Formen gehören da aus Deiner Sicht rein?

Mir persönlich gefallen natürlich diese Kinderzimmer, in denen Raumfarbe und Möbel reduzierte Farben aufweisen und Spielsachen leuchtende, bunte Akzente setzen. Soweit die Theorie. In der Praxis haben wir das nie so hinbekommen. Die Kinderzimmer sind und waren immer bunt und ohne großes Konzept – aber viel wichtiger ist doch, dass sich die Kinder in ihrem kleinen Reich wohl fühlen, nicht wahr?

Eltern haben ja immer so ihre eigenen Vorstellungen. Welche Wohnaccessoires sind Deiner Meinung nach eigentlich bei Kindern besonders beliebt?

Ich kann hier nur von unseren Kindern berichten, die mittlerweile schon 10 und 12 Jahre alt sind. Sie lieben nach wie vor Körbchen, Schachteln, Dosen oder Setzkästen, um all die vielen, kleinen „Schätze“ aufzubewahren, die sich im Laufe der Zeit im Kinderzimmer ansammeln. Da gibt es Fundstücke aus der Natur, wie Federn, Kieselsteine, Knochen oder Fossilien, aber auch Figuren aus Ü-Eiern, kleine Geschenke von Schulfreunden, Urlaubsmitbringsel wie Muscheln und Perlen, Medaillen der vergangenen Ski-Kurse etc. Alles muss aufbewahrt werden, denn hinter all dem vermeintlichen „Krusch“ steht eine Geschichte, die erzählt werden will …

Sind Gardinen im Kinderzimmer Deiner Meinung nach out? Welche Fensterdekoration verwendest Du im Zimmer Deines Kindes und warum?

Wir haben in beiden Kinderzimmern Vorhänge an den Fenstern. Zum einen, um die brennende Mittagsonne zu mildern, zum anderen, um das Einschlafen an hellen Sommerabenden zu erleichtern.

Welche Funktionen findest Du bei einem Fenster-Sonnenschutz im Kinderzimmer besonders wichtig?

Dass der Raum sich gut abdunkeln lässt und die Sonnenhitze draußen bleibt. Am liebsten hätte ich ehrlich gesagt für diesen Zweck Rollos an den Fenstern. Sollten wir irgendwann einmal selbst bauen, würden wir sicherlich einen entsprechenden Sonnenschutz einplanen.

Unsere Welt wird immer technisierter und auch das Internet macht vor Kids nicht halt. Glaubst Du, dass ein Internetzugang zum Zeitgeist gehört oder dass sich ein Kind in seiner Freizeit wieder altbewährten Hobbys wie Sport, Basteln & Malen widmen sollte?

In einem von den Eltern abgesteckten Rahmen sollten Kinder meiner Meinung nach auf jeden Fall die Nutzung des Internet erlernen. Wichtig finde ich, dass man sich als Eltern vorab einige Gedanken hierzu macht und altersgerechte Entscheidungen trifft. Wir haben zudem mit unseren Kindern auch über mögliche Gefahren gesprochen und sie ermutigt, mit uns zu sprechen, sollten sie jemals über „komische Dinge“ im Internet stolpern.

Ich mache mir übrigens keinerlei Sorgen, dass die Kinder durch Nutzung des Internet herkömmliche Beschäftigungsmethoden verlernen könnten. Genau wie in meiner Kindheit, spielen sie gerne im Garten, betreuen mit Begeisterung unser Gemüsebeet, kümmern sich um den Hund, malen und basteln, spielen Gesellschaftsspiele, lernen ein Instrument, fahren Roller und Fahrrad, gehen ins Schwimmbad, helfen mir beim Kochen oder backen sogar schon eigenständig tolle Kuchen, springen mit Freunden auf dem Trampolin, lesen Kinder- und Jugendbücher usw.

Durch das Internet gibt es lediglich eine zusätzliche Möglichkeit der Informationsbeschaffung des Zeitvertreibs und der Kommunikation – aber mehr auch nicht.

Denkst Du, dass Kinder ein eigenes Handy haben sollten?

Als unsere Kinder kleiner waren, posaunten wir überall herum, dass UNSERE KINDER NIEMALS ein Handy vor dem 16.Lebenjahr bekommen würden. Hatten wir schließlich auch nicht und sind trotzdem groß und stark geworden.

Als unsere Tochter allerdings von der Grundschule in die 6. Klasse wechselte und ständig Kurzstunden, Unterrichtsausfall und sonstige Änderungen die Schulzeiten unüberschaubar machten, fanden wir die Idee von einem Handy fürs Kind plötzlich nicht mehr so doof. Seitdem hat sie eines und kurze Zeit später bekam auch der kleine Bruder ein Handy. Sie nutzen es bisher allerdings wirklich nur, um uns zu informieren, wenn früher Unterrichtschluss ist oder um zu fragen, ob eine Freundin/ein Freund spontan nach der Schule mitkommen darf.

Am Smartphone spielen dürfen sie im Grunde nur, wenn wir etwas länger gemütlich im Restaurant sitzen und ihnen langweilig wird – hier sind sie für Ausmalbilder definitiv schon zu groß. Ach ja, und bei längeren Autofahrten.

Kleine Mädchen wünschen sich oft Prinzessinnenzimmer in Quietschrosa, was bei Eltern nicht auf helle Begeisterung stößt. Hast Du einen lustigen Tipp, wie man seinem Sprössling diese Einrichtungsidee besonders plausibel ausreden könnte?

Unserer Tochter hatte ich während dieser „Prinzessinnen und Feen-Phase“ einen zarten rosa Streifen an die Zimmerwand gemalt und luftige Vorhänge mit einem Glitzerstreifen genäht – den Kitsch quasi auf ein Minimum reduziert. Außerdem finde ich generell für kurzlebige Farbwünsche Kissenbezüge oder kleine Teppiche toll, die bei Bedarf rasch ausgetauscht werden können.

Was ist für Dich einrichtungstechnisch im Kinderzimmer ein absolutes No-Go?

Schlimm finde ich einen Fernseher im Kinderzimmer oder wenn die Eltern das Kinderzimmer als Abstellraum für persönliche Gegenstände mitbenutzen. Mir gefallen übrigens auch die klassischen Möbelhaus-Kinderzimmervorschläge „aus einem Guss“ überhaupt nicht. Ich mag es lieber, wenn verschiedene Möbel auf stimmige Weise miteinander kombiniert werden, das finde ich lässiger und origineller.

Diekunstdenalltagzufeiern Fensterdeko
Diekunstdenalltagzufeiern Kinderzimmer
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Webseite: diekunstdenalltagzufeiern.blogspot.de

Daniela Seiler, Bloggerin

Wie sieht für Dich der perfekte Wohnstil eines Kinderzimmers aus? Welche Farben, Materialien, Muster & Formen gehören da aus Deiner Sicht rein?

In meiner Vorstellung sind Kinderzimmer ein Ort, an welchem sich Kinder nicht nur wohl und sicher, sondern auch geborgen fühlen. Einfach glückliche Erinnerungen damit verbinden und daher sollte der Raum in allererster Linie Gemütlichkeit ausstrahlen. Das ist natürlich immer leichter gesagt als getan, besonders, wenn die Kinder älter werden und ihre eigenen Vorstellungen auch umsetzen wollen. Manchmal hapert es auch an der verfügbaren Fläche des Raumes und die Möbel, die einfach rein müssen, nehmen viele Möglichkeiten. Für mich sind dennoch freundliche Farben vorrangig bei der Zimmergestaltung, auch wenn mein Ältester (5) sein Zimmer gerne schwarz streichen würde. Materialien – natürlich in jedem Fall Holz! Das bringt auch wieder so eine Heimeligkeit in den Raum und macht ihn wärmer. Wir haben uns auch für einen Holzfußboden entschieden, weil er auf jeden Fall pflegeleichter ist als ein Teppichboden. Natürlich gibt es trotzdem Teppich, einen Spielteppich für den Großen und einfach einen süßen Bärchenteppich beim Baby. Muster und Formen haben wir eigentlich keine in den Zimmern und die Farben an den Wänden sind recht neutral gehalten. Der Große hat ein grün-weißes Zimmer, der Kleine hellgraue Wände mit einer türkisfarbigen Wand.

Wichtig ist natürlich auch, dass die Möbel kindgerecht sind und alles, was im Kinderzimmer steht, auch dem Kind gehört. Ich finde es immer ganz schlimm, wenn ich Kinderzimmer sehe, wo die Eltern vielleicht noch ihren wuchtigen Kleiderschrank reingestellt haben, es als Paketlager nutzen oder die Wäsche aufgehängt wird. Selbst wenn meine Möglichkeiten sehr beengt wären, würde ich den Kindern ein kindgerechtes Zimmer ermöglichen wollen. Die Möbel sollten auch robust genug für Kinder sein, der Tisch zum Malen nicht der teuerste, damit man sich nicht darüber ärgert, dass der Kuli auf Lebenszeit auf der Platte zu sehen sein wird. Kinder sollen Kinder sein, daher sollte alles pflegeleicht und so bunt wie möglich sein, mit dem gewissen Kuschelfaktor, damit das Kinderzimmer der Ort in Haus oder Wohnung ist, an welchem sich das Kind zu 100 Prozent geborgen fühlen kann, glücklich spielt und schön träumt.

Eltern haben ja immer so ihre eigenen Vorstellungen. Welche Wohnaccessoires sind Deiner Meinung nach eigentlich bei Kindern besonders beliebt?

Mmh, ich habe nur Jungs – einer davon ein Baby – und der andere interessiert sich nicht für Inneneinrichtung. Ich würde aber sagen, dass Poster von den jeweiligen Helden der Kids gerade total in sind.

Sind Gardinen im Kinderzimmer Deiner Meinung nach out? Welche Fensterdekoration verwendest Du im Zimmer Deines Kindes und warum?

Gardinen haben wir tatsächlich so gut wie gar nicht im Haus. Zumindest nicht im klassischen Sinn. Bei unserem Großen haben wir nur an der Seite zwei Schals, weil das Zimmer sonst so kahl gewirkt hätte und die etwas mehr Gemütlichkeit bringen. Beim Baby fehlen die noch, weil ich noch nicht die richtige Farbe gefunden habe. Als Fensterdekoration haben wir Stoffrollos, die als Sonnenschutz und Vorhang dienen, ohne dass immer die Rollläden unten sein müssen.

Welche Funktionen findest Du bei einem Fenster-Sonnenschutz im Kinderzimmer besonders wichtig?

In erster Linie natürlich der Sonnenschutz. Dafür nutzen wir aber die Rollläden, wenn es besonders heiß draußen ist. Unsere Stoffrollos dienen als Sichtschutz von außen, aber auch um den Raum zu verdunkeln am Abend.

Unsere Welt wird immer technisierter und auch das Internet macht vor Kids nicht halt. Glaubst Du, dass ein Internetzugang nun einfach mal zum Zeitgeist gehört oder dass sich ein Kind in seiner Freizeit häufiger mal wieder altbewährten Hobbys wie Sport, Basteln & Malen widmen sollte?

Was haben wir früher ohne Internet gemacht? Ich finde, auch wenn es sehr gefährlich sein kann, dass das Internet eine tolle Erfindung ist und diese sollte man den Kindern nicht vorenthalten. Die Nutzung würde ich meinen Kinder aber erst ab einem gewissen Alter erlauben und dann auch nur unter Aufsicht. Ich bin sicher, dass die erste richtige Berührung in der Grundschule kommen wird, für irgendwelche Hausaufgaben. Solange das aber noch nicht nötig ist, braucht mein Sohn das Internet auch noch nicht. Er weiß zwar, dass es Apps gibt, Amazon und E-Mails, dass ich das auch gerne mal nutze, um Dinge für ihn zu kaufen oder etwas nachzulesen, was ihn interessiert, aber mehr auch nicht. Er spielt manchmal auf dem Tablet oder einem alten Handy „Angry Birds“ oder eine andere Kinderapp, fragt aber nur selten danach und nutzt es auch kaum. Was wir natürlich unterstützen. Er ist erst 5, sein Bruder ja noch ein Baby, da soll er draußen spielen, sich schmutzig machen, auf dem Spielplatz und mit Hilfe seiner Fantasie Welten erschaffen, Lego bauen oder mit seinen Superhelden die Welt retten. Computer und alles was dazu gehört wird noch früh genug Einzug in sein Leben finden und mit Sicherheit auch einen großen Teil seines Lebens ausmachen – ist bei uns mittlerweile ja nicht anders. Da kann er noch ein bisschen warten, auch wenn das Internet wie Fernsehen und Telefon zum Alltag gehört.

Denkst Du, dass Kinder ein eigenes Handy haben sollten?

Ja, ich denke, dass Kinder auch ein eigenes Handy haben sollten. Auch wenn ich früher prima ohne ausgekommen bin. Allerdings ebenfalls erst ab einem gewissen Alter, 12 oder 13. Die Freiheiten werden dann mehr, sie können sich bei den Eltern melden oder umgekehrt, aber auch Hilfe damit holen, sollte doch mal was passieren. Mein Sohn nutzt allerdings jetzt auch gerne mal mein altes Handy, um eine Runde „Angry Birds“ zu spielen, wenn er dran denkt. Das Handy hat allerdings keine SIM-Karte mehr. Als erstes Handy würde ich ihm auch nicht direkt ein Smartphone kaufen, sondern so ein Kinderhandy, wo man bestimmte Nummern nur nutzen kann und in jedem Fall Prepaid! Selbst ich habe nur ein Prepaidhandy.

Kleine Mädchen wünschen sich oft Prinzessinnenzimmer in Quietschrosa, was bei Eltern nicht auf helle Begeisterung stößt. Hast Du einen lustigen Tipp, wie man seinem Sprössling diese Einrichtungsidee besonders plausibel ausreden könnte?

Oh je, ich bin ja nun eine reine Jungsmama und kenne mich mit Mädchenzimmern und rosa Träumen so gar nicht aus. Vielleicht würde ich, hätte ich eine Tochter, mit ihr den Disneyfilm „Frozen“ anschauen. Dort ist alles in eisigem Blau gehalten und wie ich von Freundinnen mit Töchtern höre, ist „Frozen“ absolut angesagt bei den kleinen Prinzessinnen. Somit käme dann vielleicht eher der Wunsch nach einem kühlen Blau oder Silber, vielleicht sogar Schneeweiß als Wandfarbe und Deko auf.

Was ist für Dich einrichtungstechnisch im Kinderzimmer ein absolutes No-Go?

Ein absolutes No-Go sind für mich im Kinderzimmer Fernseher oder Computer, bevor die Kinder älter als 10 Jahre sind. Außerdem alles, was nicht kindgerecht ist, wie oben bereits genannt, die Kleiderschränke von Eltern oder Wäscheständer. Außerdem war bei uns in einem Babyzimmer eine Wärmelampe immer ein absolutes No-Go.

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Berit Andersen, Bloggerin von Nochmehrzwillingsblog

Wie sieht für Dich der perfekte Wohnstil eines Kinderzimmers aus? Welche Farben, Materialien, Muster & Formen gehören da aus Deiner Sicht rein?

Ich mag es schlicht. Und das kommt den Kindern entgegen. Kleine Kinder sind durch ein Zuviel an Farben und Mustern schnell überreizt. Das ist der praktische Grund für niedliche Himmelchen über den Babybetten. Unsere Söhne sind jetzt 2 x 6 und 8 Jahre alt. Hier hat der schlichte Stil eine andere wohltuende Wirkung: Aufräumen geht schneller, wenn wenig Spielzeug auf ausreichend Regalfläche trifft. Blau hat sich durchgesetzt: Im Kinderzimmer des großen Sohnes schimmert eine Wand in warmem Blau. Blau strahlt etwas irgendwie sehr Beruhigendes aus - er hat die Farbe im Baumarkt selbst gewählt. Der zweite Sohn wünscht sich ein halbblaues Zimmer - einen Ozean, den ich allerdings noch malen muss. Der dritte hat einen wunderschönen blauen Schrank, der Opa hat vor einigen Jahren einen alten schlichten Holzschrank blau gestrichen. In die Schlichtheit passen ausgefallene Möbel. Der jüngste Sohn hat sich zum Beispiel einen kunterbunten Tisch gewünscht. Die Wirkung ist grandios, weil der Rest des Zimmers nicht überladen ist. Das Möbelholz ist ansonsten unbehandelt - das stinkt nicht nach Chemie und Holz ist zeitlos. Ehrlich gesagt, habe ich keine Lust, die sicher süßen Kleinkindmöbel in spätestens fünf Jahren durch teenager-geeignetes Mobiliar zu ersetzen. Wir haben auch keine Kinderbetten. Die Betten aus Kirschbaumholz sind normal groß und halten hoffentlich, bis die Jungs die 1 Meter 80 Marke überschreiten.

Eltern haben ja immer so ihre eigenen Vorstellungen. Welche Wohnaccessoires sind Deiner Meinung nach eigentlich bei Kindern besonders beliebt?

Unsere Jungs lieben die üblichen Themen: Wilde Tiere, Ritter, Dinosaurier. Wir behelfen uns mit Wandklebebildern oder dezenten Hinweisen auf ihre Vorlieben. Zum Beispiel gehört dem großen Sohn ein silbernes Wandregal, das an der blauen Wand hängt. Weiße Striche deuten eine Burgmauer an. Das reicht für die Ritter-Vorstellungskraft. Spinnweben über dem ebenfalls silbergestrichenen Schreibtisch runden den Alte-Ritterburg-Eindruck ab.

Sind Gardinen im Kinderzimmer Deiner Meinung nach out? Welche Fensterdekoration verwendest Du im Zimmer Deines Kindes und warum?

Die Zimmer der Kleinen dienen fast nur dem Schlafen. Sie spielen eigentlich fast immer da, wo ich bin: Im Wohnzimmer oder draußen. Also haben wir die ohnehin recht kleinen Fenster komplett verdunkelt. Gardinen mag ich persönlich nicht. Und solange sie nicht darum betteln ….

Welche Funktionen findest Du bei einem Fenster-Sonnenschutz im Kinderzimmer besonders wichtig?

Wärme und Licht müssen draußen bleiben. Besonders an langen, hellen Sommerabenden, helfen Dunkelheit und kühle Luft beim Ruhigwerden und Einschlafen.

Unsere Welt wird immer technisierter und auch das Internet macht vor Kids nicht halt. Glaubst Du, dass ein Internetzugang nun einfach mal zum Zeitgeist gehört oder dass sich ein Kind in seiner Freizeit häufiger mal wieder altbewährten Hobbys wie Sport, Basteln & Malen widmen sollte?

Wir schauen gerne Filme aus dem Internet, meistens gemeinsam auf dem Sofa oder im großen Mama-Papa-Kuschelbett. Wir haben keinen Fernseher, weil wir lieber zusammen aussuchen, was wir sehen. Vielleicht mögen wir auch einfach keine Werbung. Aber im Grunde sind wir analog und altmodisch: Wenn die Sonne scheint, waten wir durch Bach und Wälder. Wenn es stürmt, mutieren wir zu Schwimmbad-Wasserratten oder lauschen zu Hause Hörbüchern, während wir mit Pinsel oder Klebestiften die Welt bunt zaubern. Entweder stecken in den Söhnen meine Malerin-Gene oder sie lassen sich anstecken: Ich sitze nämlich als erste am Tisch und male drauflos. Das letzte große Projekt: Wunschmaschinen für alle. Internet nutzen wir alten Hasen täglich, doch die Häschen brauchen es noch nicht. Wie bei fast allem halten wir das so: Keine Verbote, gewusst wie und erst einmal zusammen.

Denkst Du, dass Kinder ein eigenes Handy haben sollten?

Im Schulranzen steckt ein einfach gestricktes Handy für unvorhergesehene Fälle. Der Gebrauch hält sich sehr in Grenzen. Wir handhaben wir es wie mit allen anderen Dingen: Wir bezahlen die Grundbedürfnisse, Luxus müssen die Kinder bezuschussen. Sie können Geld mit Hausarbeit verdienen. Es ist erstaunlich, wie viele Zimmer sie staubsaugen können, wenn sie Geld brauchen für ihren privaten Kinder-Luxus.

Kleine Mädchen wünschen sich oft Prinzessinnenzimmer in Quietschrosa, was bei Eltern nicht auf helle Begeisterung stößt. Hast Du einen lustigen Tipp, wie man seinem Sprössling diese Einrichtungsidee besonders plausibel ausreden könnte?

Nicht lustig, aber logisch: Was ist, wenn Dir das Ganze in einigen Jahren total über ist? Lieber Details, die man bei Bedarf ohne Finanzschmerz wieder abstoßen kann, etwa Prinzessinnen-Wandbilder oder eine pinke Wand, zarte Vorhänge oder eine Bettdecke in Glitzerquietsch. Ich überlege immer: Wie viel Aufwand wäre es, diesen Stil durch einen anderen zu ersetzen?

Was ist für Dich einrichtungstechnisch im Kinderzimmer ein absolutes No-Go?

Bettwäsche oder sonstiges mit aggressiv dreinblickenden Superhelden. Helden sind wichtig und wir schauen auch Hulk und ähnliche Gruseligkeiten. Aber im realen Leben sollten wir uns Pausen gönnen von den bösen Blicken. Da schauen wir lieber ins Blaue.

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