Raumgestaltung

Raumgestaltung: Die wichtigsten Schritte zur perfekten Inneneinrichtung

Die Raumgestaltung bietet zahlreiche Möglichkeiten an Ausstattungen, die Wohnbereichen vollkommen unterschiedliche Erscheinungsbilder verleihen können. Unabhängig vom individuellen Geschmack gibt es aus Raumausstatter-Sicht jedoch ein paar elementare Richtlinien und Erfahrungswerte, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.

Bevor ein Raumausstatter in seinem beruflichen Alltag aktiv zur Tat schreitet, folgt vorab immer ein eingehendes Gespräch mit dem Kunden über dessen Vorlieben. Das betrifft zunächst bevorzugte Materialien und Farben. Bei der Besprechung der angedachten Inneneinrichtung kommen oftmals auch favorisierte Einrichtungsstile zur Sprache. Entscheidend für die finale Auswahl der Einrichtung und Wohnaccessoires sind aber ebenso Kriterien wie die vorhandene Raumgröße sowie spezielle Eigenschaften von Bodenbelägen, Fensterdekorationen und der Wandgestaltung. Die wichtigsten Aspekte der Raumgestaltung im Überblick.

Am Anfang war das Material

Für eine erste Orientierung muss geklärt werden, welche Materialien im Wohnbereich gewünscht sind – sei es lackiertes Holz, Metall, Leder, Samt, Kunststoff oder naturbelassene Materialen wie Stein und unbehandelte Hölzer. In aller Regel der Fälle gibt es hier immer Kombinationen, wobei Mobiliar aus Kunststoff sich erfahrungsgemäß nicht ganz so flexibel kombinieren lässt wie alle anderen Materialien.

Beliebte Einrichtungsstile für die Entscheidungsfindung

Einen sehr guten Anhaltspunkt bei den Vorüberlegungen bieten auch beliebte Einrichtungsstile. Mit ihren typischen Materialien, Farben und Wohnaccessoires liefern sie einen guten Ansatz für eine konkretere Auswahl der Innenausstattung ‒ exemplarisch gezeigt an drei populären Einrichtungsstilen:

Landhausstil Landhausstil

Landhausstil: Er zeichnet sich unter anderem durch den Einsatz von natürlichem Material wie Holz, Ton, Stein oder Leinen aus. Insgesamt zeigt sich dieser Stil gerne in helleren Tönen, wird aber ebenso gerne mit Dunkelbraun-, Blau- oder Rottönen sowie kupferfarbenen Accessoires kombiniert.

Mediterran Mediterraner Stil

Mediterraner Stil: Viel Stein, Terracotta, Holz und auch bunte Mosaikfliesen-Elemente bilden den ästhetischen Schwerpunkt. Farben mit Anklängen von Gelb wie Orange und Ocker oder Rosé-Töne sind hier dominant, die aber häufig auch mit Akzenten aus kräftigem Rot oder mit maritimen Blautönen ergänzt werden.

Skandinavisch Skandinavischer Stil

Skandinavischer Stil: Im Vordergrund stehen hier sehr helle Holzmöbel aus Kiefer oder Fichte und Wohnaccessoires wie Möbelbezüge, Kissen oder Lampen in Pastellfarben, aber auch durchaus als kräftigere Akzente, beispielsweise in Blau- oder Gelbtönen.

Die Raumgröße entscheidet immer mit

Raumgröße

Bei allen Vorlieben ist die Größe des jeweiligen Raumes ein Faktor, der ebenfalls eine wesentliche Rolle bei der Planung einer Raumgestaltung spielt. Als Faustregel gilt:

Während in größeren Räumen durchaus vermehrt mit dunkleren Farben und wuchtigem Mobiliar gearbeitet werden kann, werden kleinere Räume dadurch zusätzlich optisch verkleinert. Hier sollten vorzugsweise eher dezent ausgestaltete Möbel und hellere Farben eingesetzt werden, um dem Raum insgesamt mehr Weite zu verleihen.

So mag beispielsweise ein Kolonialstil hier zu Anfang noch recht schön aussehen. Auf lange Sicht wirkt er aber im Raum zu erdrückend.

Empfehlungen für die richtige Farbkombination

Farbkreis

Bunte Farben sind mittlerweile in der Inneneinrichtung recht beliebt, da sie den Raum optisch ganz klar auffrischen. Dennoch sollte darauf geachtet werden, dass Farbkombinationen einen Raum nicht völlig überladen. Recht hilfreich ist hier der Einsatz von einem Farbkreis. Ganz allgemein gilt: Nebeneinanderliegende Farben erzeugen ein harmonischeres Gesamtbild als sich gegenüberliegende Farben, die sogenannten Komplementärfarben.

Der Grund: Nachbarfarben weisen untereinander ähnliche Nuancen des Farbenspektrums auf, wie beispielsweise Gelb, Hellgrün und Dunkelgrün. Das bedeutet allerdings nicht, dass sich Komplementärfarben nicht kombinieren lassen, beispielsweise Farbpaare wie Rot und Grün oder Blau und Gelb. Im Gegenteil. Empfehlenswert ist hier, einer Farbe den Vorzug zu geben, und die entsprechende Gegenfarbe als vereinzelten Akzent zu setzen. So kann zum Beispiel eine blaue Sitzgruppe sehr gut mit einem Arrangement aus gelben Blühpflanzen ergänzt werden.

Bodenbeläge

Bodenbeläge

Bei Bodenbelägen besteht die Wahl zwischen Fliesen, Parkett, Laminat, Komplett-Auslegware und Teppichen. Ein komplett mit Auslegware bedeckter Boden eignet sich eher für große Zimmer, da kleine Räume dadurch gedrungener wirken. Hier ist ein Bodenbelag aus Fliesen, Laminat oder Parkett empfehlenswert, der mit einem Teppich versehen wird.

Alle drei Bodenbeläge sind auch die erste Wahl, wenn die Bewohner Allergien haben. Bei der Entscheidung ist aber auch die Pflege und Robustheit des Bodenbelags zu berücksichtigen. So kann sich die Reinigung eines Teppichs, je nach Art der Verunreinigung, recht schwierig gestalten, während glatte Boden-Oberflächen, wie Parkett oder Laminat, schnell aufzuwischen sind. Dafür sind sie insgesamt anfälliger für Kratzer. Am besten setzt man hier auf hochwertiges Parkett oder Laminat, dass etwas robuster ist.

Wandgestaltung

Wandgestaltung

Ebenso viele Möglichkeiten hält die Wandgestaltung bereit – ob Raufasertapete, Mustertapeten, naturbelassene Steinmauern oder Wandtattoos. Während in großen Räumlichkeiten der Phantasie keine Grenzen gesetzt sind, profitieren kleinere Räume eher von einer schlicht gehaltenen Wandgestaltung, zum Beispiel durch eine weiße Raufasertapete mit Wandtattoo oder auch eine Fototapete mit Landschaftsmotiv an einer Wand oder Schrankwand, die den Raum insgesamt größer erscheinen lassen.

Reine Mustertapeten wiederum werden, unabhängig von der Raumgröße, mittlerweile bevorzugt in zwei, drei Bahnen oder nur an einer Wand angebracht, um den Raum luftiger zu gestalten und natürlich auch, um zu verhindern, dass man sich das Muster auf Dauer übersieht. Für die Küche sind Vinyl-Tapeten oder Latexfarben geeignet, da sie sich gut abwischen lassen. Damit sind sie natürlich auch prädestiniert für Kinderzimmer, in denen zum Beispiel von Kindern etwas an die Wand gemalt werden kann. Raufaser-Tapeten bieten den Vorteil, dass sie – neben einer unkomplizierten Anbringung ‒ zwei- bis drei Mal überstrichen werden können.

Das ist insbesondere dann praktisch, wenn angedacht ist, der Inneneinrichtung von Zeit zu Zeit einen neuen Look zu verpassen. Nach dem dritten Anstrich sollte die Tapete allerdings ausgetauscht werden, da sie dann aufgrund der aufgetragenen Farbschichten zu schwer wird und an verschiedenen Stellen aufreißen kann.

Fensterdekoration

Fensterdekoration

Ein innenliegender Sonnenschutz ist ebenfalls ein elementarer Bestandteil bei der Raumgestaltung. Neben rein dekorativen Aspekten sorgt er durch Sichtschutz, Blendschutz, Wärme- und Kälteschutz darüber hinaus für die entsprechende Privatsphäre und bestmöglichen Wohnkomfort.

Hier reicht die Angebotspalette von Gardinen und Vorhängen über Plissee, Rollo und Jalousie, die mit ihrer Farb- und Mustervielfalt einen großen Spielraum an zusätzlichen Gestaltungsmöglichkeiten bieten.

Während Gardinen und Vorhänge sich äußerst gut in großen Wohneinheiten machen, profitieren kleine Räume durch platzsparende Fensterdekorationen wie Plissee, Rollos und Jalousien oder leichte, kurze Flächenvorhänge. Ebenso macht sich ein freihängendes Plissee Rollo gut bei großen Fensterflächen.

Möbelbezüge

Möbelbezüge

Ein weiterer Eckpunkt der Inneneinrichtung ist die Wahl der Möbelbezüge. Auch hier sollten Farben und Schwere der Stoffe auf die Raumgröße abgestimmt werden. Abgesehen von ästhetischen Gesichtspunkten sind auch eine unkomplizierte Pflege und Robustheit des Materials wichtige Faktoren.

So gibt es beispielsweise äußerst schöne Alcantara-Bezüge, die sich bei der alltäglichen Nutzung aber wenig robust zeigen und schwerere, elegante Samtstoffe lassen sich nicht selber reinigen. All das muss bei der Auswahl eines Möbelbezuges einkalkuliert werden.

Wer noch Kinder im Haushalt hat, ist mit strapazierfähigem Velours oder Kunstleder sehr viel besser beraten.

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